Jugendliche sind Motor für eine nachhaltige Entwicklung

Dagmar Hanses zum Internationalen Tag der Jugend

Sie als Change Agents zu begreifen, also als zentrale, handelnde Personen, die nachhaltige Entwicklung fordern und voranbringen, ist wichtig. Es sind die Jugendlichen, die mit den Folgen von politischen Entscheidungen von heute sowie ökologischen und ökonomischen Entwicklungen die meiste Zeit leben müssen. Deswegen macht es Sinn, schon heute ihre Wünsche, ihre Werte und ihre Vorstellung von Zukunft in Entscheidungen einfließen zu lassen.
Rund 60 Prozent der jungen Menschen befürworten den Schutz der Umwelt, zukunftsorientiertes Wirtschaften und soziale Gerechtigkeit. 92 Prozent sind für die Energiewende. Viele Jugendliche sind auch bereit, sich selbst für Nachhaltigkeit einzusetzen. So sagen 59 Prozent von ihnen, dass es wichtig ist, sich persönlich zu engagieren. Sie haben also beste Voraussetzung, sich in politische Diskussionen einzubringen und an Entscheidungsprozessen teilzuhaben.
Junge Menschen engagieren sich vor allem dann für nachhaltige Entwicklung, wenn sie sich in der Jugendarbeit oder in der Schule mit dem Thema befasst haben. Deswegen hat die rot-grüne Landesregierung in ihrer „Strategie für nachhaltige Entwicklung NRW“ festgelegt, dass sowohl in der formellen als auch in der informellen Bildung die Prinzipien der Nachhaltigkeit Beachtung finden sollen.
Damit sich Jugendliche aber tatsächlich einbringen können, haben wir als GRÜNE Fraktion mit der SPD einen Antrag in den Landtag eingebracht, mit dem wir die Rechte von Kindern und Jugendlichen ausbauen und stärken wollen. Nach der Sommerpause, am 12. September, wird der Antrag mit sachverständigen Expertinnen und Experten im Ausschuss diskutiert.
Wir sehen drei Kernelemente der Kinder- und Jugendrechte: Schutz, Förderung und Beteiligung. Gerade bei der Beteiligung bleibt viel zu tun, weil CDU und FDP sich dagegen sperren, das aktive Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken. Wir bedauern diese Entscheidung, fassen sie für uns jedoch als eine besondere Verpflichtung auf, politische Teilhabe von Jugendlichen auf anderem Wege zu gewährleisten – ohne das Wahlrecht mit 16 als Ziel aufzugeben. Damit Jugendliche echte Change Agents werden können, wollen wir mit dem rot-grünen Antrag die einmischende Jugendpolitik fördern.