Mobilität der Zukunft: Auf dem Radschnellweg gesund am Stau vorbei

Mehrdad Mostofizadeh

Gemeinsam fordern sie, dass auch Infrastruktur wie der sogenannte RS1 in den Bundesverkehrswegeplan, die verkehrspolitische Gesamtstrategie der Bundesregierung, aufgenommen und somit finanziell gefördert wird. Auch der Planungsdezernent des Regionalverbands Ruhr (RVR), Martin Tönnes, begleitete die Grüne Tour und informierte über Details zur Trasse.
„Radschnellwege sind wichtiger Bestandteil der künftigen multimodalen Verkehrsinfrastruktur. Der RS1 zeigt schon jetzt, wie das Fahrrad insbesondere in Großstädten und Ballungsregionen zu einem vollwertigen Verkehrsträger wird“, sagte der Essener und Fraktionsvorsitzende Mehrdad Mostofizadeh am Rande der Fahrt. „Die Radschnellwege machen den ökologischen Umstieg auf das Rad auch im überörtlichen Alltagsverkehr attraktiv. Gerade für Pendlerinnen und Pendler im Ruhrgebiet ein gesunder Weg am Stau vorbei.“
Auch der Grüne Bundesvorsitzende, Cem Özdemir, verschaffte sich auf zwei Rädern einen Eindruck von Deutschlands erstem Radschnellweg. Der erste Teilabschnitt ist elf Kilometer lang, der fertige Radschnellweg Ruhr soll auf insgesamt 101 Kilometern die Innenstädte von Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Unna und Hamm miteinander verbinden. Projektträger ist der Regionalverband Ruhr, das Land NRW unterstützt die Realisierung. „Sicher, schnell und komfortabel von Stadt zu Stadt – egal ob per Rad, Pedelec oder E-Bike – hier liegt enormes Potential für die Mobilität der Zukunft", sagte Cem Özdemir.
Doch dieser auch im Ausland zunehmend umgesetzte Gedanke ist bei der Bundesregierung noch nicht angekommen „Der kürzlich vorgelegte Entwurf des Bundesverkehrswegeplans ist in vielen Bereichen nicht überzeugend auf die multimodalen Ziele einer nachhaltigen und klimafreundlichen Verkehrspolitik ausgerichtet“, erklärte Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion. Eine Perspektive wäre stattdessen ein Bundesnetzplan, der Verkehrsträger nicht separat, sondern systematisch und vernetzt betrachtet. Verkehrsträgerübergreifende Alternativen müssen sorgfältig geprüft und innovative Gedanken zur umweltfreundlichen Mobilitätsgestaltung berücksichtigt werden. „Das Projekt RS1 gehört ohne Frage in diese Kategorie“, so Arndt Klocke.