Die Bahn muss in moderne Stellwerke investieren

Rolf Beu erklärt zum Stellwerksbrand in Mülheim:

Denn die Folgen des Brandes sind auch deswegen so schwerwiegend, weil die Bahn weiterhin auf jahrzehntealte Technik setzt – und das an europaweit am stärksten genutzten Strecken. Neben dem unmittelbaren Krisenmanagement muss die Bahn daher ihre Schlüsse aus dem Brand in Mülheim und den gravierenden Konsequenzen ziehen und endlich handeln.
Das Mülheimer Stellwerk ist knapp 50 Jahre alt und entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik. Das macht es jetzt umso schwerer für andere Stellwerke einzuspringen. Es rächt sich, dass die Bahn die Modernisierung hier und an anderen Standorten in NRW viel zu lange aufgeschoben hat. Der Konzern muss schnell in moderne Stellwerke investieren, damit sich ein Fall wie jetzt in Mülheim nicht andernorts wiederholt. Auch entlang der hoch frequentierten Strecke Düsseldorf – Köln gibt es noch eine Reihe Stellwerke mit alter Relais-Technik. Die Bahn muss für vielbefahrene Hauptstrecken Notfallpläne mit den Akteuren vor Ort abstimmen und regelmäßig aktualisieren, um bei Ausfällen wie dem von Sonntag so die Nachteile für die Betroffenen möglichst gering zu halten.
Kurzfristig ist es nach dem technischen Defekt in Mülheim das Wichtigste, die Folgen für Bahnkunden zu reduzieren. Da es vermutlich lange dauern wird, bis die jahrzehntealte Technik in Mülheim repariert oder ersetzt ist, müssen mit dem VRR und den örtlichen Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet zeitnah Ersatzfahrpläne abgestimmt und optimiert werden. Die Pendler brauchen Klarheit, wie lange sie mit Verspätungen und Ausfällen rechnen müssen. Zur Transparenz gehört dabei auch die fortlaufende und ausführliche Information der Kundinnen und Kunden.