Große Koalition macht große Rolle rückwärts

Daniela Schneckenburger in unserem Blog zur energetischen Gebäudesanierung:

Die steuerliche Förderung hätte in NRW dazu geführt, dass pro Jahr zusätzlich 40.000 Wohneinheiten saniert worden wären. Das hätte etwa 16.000 Arbeitsplätze in Handwerk und Industrie abgesichert. Dabei sind Mehreinnahmen bei der Umsatz- und Gewerbesteuer noch gar nicht berücksichtigt.
Bitter ist die Rolle rückwärts der Großen Koalition aber auch für den Klimaschutz: Allein die Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden verursacht 20 Prozent des CO2-Gesamtausstoßes in NRW. Mehr als 25 Prozent des Energieverbrauchs pro Haushalt entfallen aufs Heizen. Laut Deutscher Energie-Agentur sind allein rund zwei Drittel aller Fassaden und ein Drittel der Dächer nicht adäquat gedämmt – was klimapolitisch umso schwerer wiegt, als 80 Prozent der Häuser noch mit Öl oder Gas geheizt werden.
Die jetzige Abkehr der Bundesregierung vom Steuerbonus, mit dem unter anderem der Austausch von Fenstern und Heizkesseln steuerlich bevorzugt werden sollte, konterkariert das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis zum Jahr 2050 im Vergleich zu 1990 insgesamt 80 Prozent der CO2-Emissionen zu reduzieren.
Für den Erfolg der energetischen Gebäudesanierung gibt es keine Standardlösung und kein Patentrezept, vielmehr muss in vielen kleinen Maßnahmen die Verknüpfung von bestehenden Förderprogrammen angegangen werden. Der Steuerbonus wäre ein wichtiger Baustein gewesen. Denn eine Sanierungsquote von zwei bis drei Prozent jährlich wäre dringend erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen. Die Bundesregierung ist auf dem Weg zu diesem Ziel aber Teil des Problems, nicht der Lösung.