Tierversuche können mit Alternativmethoden verhindert werden

Martin-Sebastian Abel meint:

Dieser statistische Anstieg der Tierversuchszahlen zeigt, wie dringend Alternativen vorangetrieben werden müssen. Das deutsche Tierschutzgesetz stellt zwar sicher, dass Tierversuche nur dann durchgeführt werden dürfen, wenn sie unerlässlich sind und der verfolgte Zweck nicht durch andere Verfahren erreicht werden kann. Es dauert jedoch oft Jahre, bis Alternativmethoden anerkannt und neue Erkenntnisse in Verordnungen umgesetzt werden. Vor allem in der medizinischen Forschung, der knapp die Hälfte der Versuchstiere dienen, gibt es noch nicht ausreichend Alternativmethoden.
Mit Blick auf die Europäische Ebene müssen wir außerdem Richtlinien und Verordnungen dahingehend überprüfen, ob sie noch dem Stand der wissenschaftlichen Forschung entsprechen. Viele Zulassungsvoraussetzungen, z.B. für Pflanzenschutzmittel, sind längst überflüssig. Sie würden in den forschenden Unternehmen gar nicht mehr angewandt, wären sie nicht vorgeschrieben.
Im rot-grünen Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, eine Stiftungs-Professur für Alternativmethoden zu initiieren, um die Implementierung zu beschleunigen und die Wissenschaft zu beraten. Mit der Novellierung des Hochschulgesetzes werden wir zudem Anreize setzen, den so genannten "Tierverbrauch" im Studium zu reduzieren.
Weiterführende Links:

  • http://www.bmelv.de/SharedDocs/Dossier/Landwirtschaft/TierschutzTierforschung.html
  • http://www.tierschutzbund.de/news-storage/tierversuche/281013-tierversuchszahlen-2012-ueber-3-mio.html