Allein in der Steinkohle sind mehr als 500.000 Arbeitsplätze im Bergbau direkt verloren gegangen. Wenn die Arbeitsplätze bei den Zulieferern des Bergbaus berücksichtigt werden, geht es allein in diesem Bereich um rund eine Million Arbeitsplätze. Das deutet die großen Herausforderungen an, vor denen Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten steht.
Den Löwenanteil der Industrieunternehmen stellen mit rund 96 Prozent die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit jeweils weniger als 500 Beschäftigten. Sie bilden das innovative Rückgrat des Industriestandorts NRW. Jenseits dessen prägen die großen Namen der international tätigen Konzerne die öffentliche Wahrnehmung. Zwischen den Schlagzeilen gibt es eine Menge guter Nachrichten wie diese: Thyssen Krupp hat Konsequenzen gezogen und modernisiert die Unternehmensstruktur. Auch dem Traditionsunternehmen erscheinen männliche Monokulturen in den Vorstandsetagen nicht mehr zeitgemäß. Wir Grüne fordern, dass sich andere Unternehmen im Industrieland Nordrhein-Westfalen daran orientieren und zunehmend Frauen Einzug in die Vorstandsetagen halten.
Auch die Leitsätze der Industrieunternehmen wurden modernisiert. Es gilt, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – in die Entwicklung ganzheitlicher, zukunftsorientierter Unternehmensstrategien zu integrieren. Die Industrieunternehmen, die sich dieser Entwicklung nicht stellen, laufen das Risiko, ihre Zukunftsfähigkeit zugunsten neuer innovativer und nachhaltig ausgerichteter Unternehmen zu verlieren.
Wir Grüne führen einen permanenten intensiven Dialog mit den Industrieunternehmen. Eine auf Nachhaltigkeit angelegte Industriepolitik ist nicht immer kritiklos gegenüber der Industrie. Aber grüne Industriepolitik beinhaltet ein klares JA zum Standort und zum Erhalt der industriellen Kerne. Die Erfahrungen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise haben gezeigt, dass wir die Industrie und das produzierende Gewerbe für eine gesunde, wirtschaftliche Entwicklung brauchen.