Der Christopher Street Day ist ein Gedenk- und Feiertag der LSBTTI-Bewegung, denn er erinnert an den Stonewall – Aufstand in New York City: In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 setzten sich in der New Yorker Bar Stonewall Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten gegen die Polizeiwillkür, der sie ausgeliefert waren, zur Wehr. Diese Nacht wird als Wendepunkt im Kampf für Gleichberechtigung der LSBTTI-Bewegung angesehen.
Heute sind die größten deutschen CSD-Paraden in Berlin und Köln. 2012 waren es in Berlin eine halbe Million Menschen, die an diesem Tag für die Rechte von LSBTTI auf die Straße gegangen sind. Und auch in Köln füllen jedes Jahr Hunderttausende die Stadt zur Parade des CSDs.
In den letzten Jahren wurde kritisiert, dass der CSD immer unpolitischer geworden sei und eher einer Party als einer Demonstration ähnelte. Das ist so nicht richtig: Der CSD in Berlin 2012 hat gezeigt, dass die Politik, anders als oft gesagt, noch eine Rolle spielt. Um ein Signal gegen die homophobe Politik in Russland zu setzen, führte die Parade z.B. an der russischen Botschaft vorbei.
Im Zusammenhang mit dem Thema Politik sind im Koalitionsvertrag viele Ideen zur Stärkung von Gleichberechtigung von LSBTTI-Menschen aufgeführt. Mit der von Rot-Grün geplanten Akzeptanzkampagne in NRW sollen ganz gezielt Vorurteile abgebaut werden. Außerdem wird NRW sich im Bundesrat dafür einsetzten, dass das Adoptions- und Steuerrecht reformiert und die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare erreicht wird. Auch soll in Artikel 3 des Grundgesetzes das Merkmal der sexuellen Identität aufgenommen werden. Um die Toleranz in Schulen zu stärken, sollen ehrenamtliche Projekte gestärkt werden. Außerdem soll LSBTTI in Schulen künftig kein Tabuthema mehr sein, sondern auch in Lernmaterialien vorkommen.
Auch wenn sich seit den 60er-Jahren schon viel getan hat – es muss weiterhin für Gleichberechtigung gekämpft werden!