Rolf Beu/Reiner Breuer: „DB-Fernverkehrskonzept mit guten Ansätzen, aber vielen offenen Fragen“

Rot/Grün

Rolf Beu: „Die Bahn korrigiert mit ihren Plänen falsche Entscheidungen der Vergangenheit. Früher fuhren einmal InterRegios, wo demnächst InterCitys fahren sollen. Dieses Umdenken ist gut. Die Bahn muss nicht nur für die Metropolen da sein, sondern für das ganze Land. Da gibt es aber nun noch offene Fragen: Denn die Bahn verspricht neue IC-Verbindungen, setzt aber auf Zuschüsse der Bundesländer aus den Nahverkehrsmitteln, den Regionalisierungsmitteln. Und von diesen zahlt der Bund ohnehin zu wenig. So einfach ist das alles also nicht. NRW ist grundsätzlich offen für Kooperationen aus Nah- und Fernverkehr. Dann sollte die Bahn jetzt aber schleunigst mit der Landesregierung über die Pläne reden, bevor sie etwas verspricht, was die Länder bezahlen sollen, obwohl sie viel zu wenig Geld für den Nahverkehr erhalten. Wir sind zu Gesprächen bereit. Die Verkehrsprobleme in NRW können nur mit einer starken Schiene gelöst werden und dazu gehören Nah- und Fernverkehr.“
Reiner Breuer: „Die Bahn vollzieht endlich den notwendigen Kurswechsel. Das Ziel eines verständlichen ICE- und IC-Netzes mit Taktverkehr und guten Umsteigemöglichkeiten ist absolut unterstützenswert. Nordrhein-Westfalen kann davon profitieren. Auch die DB und der Bund müssen ihren Beitrag dazu leisten, dass NRW bessere Fernverkehrsverbindungen auf der Schiene erhält. Das gilt vor allem für die bisher nicht angebundenen Landesteile. Von daher freut es uns natürlich, dass die DB über neue IC-Verbindungen für Krefeld, Mönchengladbach, Siegen und Paderborn nachdenkt. Leider verschweigt die Bahn, dass sie dabei auf finanzielle Zuschüsse der Länder baut, die ohne eine substantielle Erhöhung der Bundesmittel kaum denkbar sind.“