Rechtssicher und schnell – Intensivstraftäter im Sport in den Blick nehmen

Josefine Paul meint in unserem Blog:

Portrait Josefine Paul

Das im vergangenen Jahr zwischen den Innen- und Justizministern der Länder abgestimmte Programm zielt auf ein koordiniertes Vorgehen von Polizei und Justiz auf Landes- und Bundesebene ab. Ganz praktisch sollen in NRW die speziellen Ermittlerinnen und Ermittler der Polizei ihre Erkenntnisse in 16 Schwerpunktbehörden bündeln, die in der Auswertung der Daten vom Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg unterstützt werden.
In Zukunft sollen so Informationen über entsprechende Täterinnen und Täter konsequent ausgetauscht werden. Rechtstaatlich geboten erscheint hierbei vor allem auch eine klare Definition der in den Fokus genommenen Gruppe, die NRW-Innenminister Ralf Jäger derzeit auf etwa 150 Personen schätzt.
Ein gezieltes Vorgehen gegen die Wenigen, die den Fußball als Rahmen für Straftaten missbrauchen, ist absolut richtig. Anders als ordnungspolitische Maßnahmen wie beispielsweise verschärfte Einlasskontrollen und Videoüberwachung treffen sie eben nicht die breite Masse der rund 5,8 Millionen Fans, die Spiele ihrer Teams in der 1. und 2. Bundesliga in NRW-Stadien verfolgen.
Neben der konsequenten Strafverfolgung kann nicht oft genug auf die wichtige Arbeit der pädagogischen Fanprojekte hingewiesen werden. Gerade bei jugendlichen Intensivstraftäterinnen und Intensivstraftätern im Fußball ist es sinnvoll, auf die breite Palette von Maßnahmen zurückzugreifen. Hierzu zählen neben ambulanten Projekten auch stationäre pädagogische Programme wie beispielsweise Anti-Gewalt-Trainings oder auch Täter-Opfer-Ausgleichsprogramme.