Situation der Sinti und Roma muss verbessert werden

Internationaler Roma-Tag 2014

Seit fast 700 Jahren leben Sinti und Roma in Europa – und fast genauso lange werden sie diskriminiert, ausgegrenzt und verfolgt. Auch wenn sie mit circa zwölf Millionen Menschen die größte Minderheit in Europa stellen, werden sie in vielen Ländern immer noch von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Die Teilhabe an Bildung, am Arbeitsmarkt und an der Gesundheitsversorgung ist für viele nicht gegeben. Die Folge: In vielen Ländern Europas leben Sinti und Roma in bitterer Armut.  

Zum Internationalen Roma-Tag fordern wir, die Situation der Sinti und Roma nachhaltig zu verbessern und entschieden rassistischen und antiziganistischen Bestrebungen entgegenzutreten, seien sie nun verdeckt oder offen.  

In ihrem Bericht zum Internationalen Roma-Tag zeigt Amnesty International auf, wie stark Roma in Europa von Verfolgung, Vertreibung, Gewalt und rassistisch motivierten Übergriffen in Frankreich, Tschechien und Griechenland betroffen sind.
 
Auch in Deutschland gibt es immer wieder Diskriminierungen, die schon bei der  Bezeichnung „Armutsflüchtlinge“ beginnen. Verbreitet werden sie von führenden Politikerinnen und Politikern insbesondere der CDU und CSU.  

Statt die Kommunen bei der Integration der Roma zu unterstützen, werden mit Worthülsen rassistische Ressentiments geschürt. Dabei wäre es richtig, die Kommunen mit finanziellen Mitteln auszustatten, damit sie die Inklusion der Sinti und Roma erfüllen können. Mittel für Bildung, Gesundheitsversorgung und Qualifikation für den Arbeitsmarkt sind hier gut angelegt.  

Vor dem Hintergrund der Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma in der Nazizeit gibt es eine Verpflichtung und Verantwortung, diese Minderheit in besonderem Maße zu schützen.