Was unternimmt die Landesregierung, um in Zeiten von Corona Ausbildungsperspektiven zu sichern?

Kleine Anfrage von Sigrid Beer

Die Corona-Pandemie hat viele Betriebe in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht. Mit den Instrumenten der Kurzarbeit und Rettungsschirmen versuchen Bund, Land und Kommunen, existenzgefährdende Situationen zu entschärfen. Die Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf wie auch über die wirtschaftlichen Perspektiven danach lassen Unternehmen anstehende Investitionsentscheidungen überdenken. Auch bei der Frage der Ausbildungsplätze sind Betriebe zögerlicher als sonst.
Der Abschluss eines mehrjährigen Ausbildungsvertrages erfordert ein Vertrauen in die weitere Entwicklung, das zur Zeit nicht immer gegeben ist. Wir haben in Deutschland mit der dualen Ausbildung ein international hoch geachtetes System. Dieses wurde immer weiter entwickelt. Zu den Bildungsgängen, die die Berufskollegs anbieten, gehören auch vollzeitschulische Bildungsgänge. Sie sind als Ergänzung gedacht, um auch den jungen Menschen eine Bildungsperspektive zu geben, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben.
Im Zuge der Pandemie ist zu erwarten, dass das Angebot an Ausbildungsplätzen sinkt und nicht alle jungen Menschen, die sich um einen Ausbildungsplatz bemühen, Erfolg haben werden. Deshalb ist es richtig, die Angebote der Berufskollegs bedarfsgerecht auszubauen. Die Zeit drängt, denn das Ausbildungsjahr beginnt im Sommer. Es sollte für keinen Jugendlichen ein verlorenes Jahr werden.
Deshalb bitte ich die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
1.         Wie sehen die Zahlen für NRW im Vergleich der angebotenen Ausbildungsplätze (bitte nach Branchen und Regierungsbezirken aufgeschlüsselt) zu den Ausbildungssuchenden aus?
2.         Wie groß ist aktuell die Zahl der Schülerinnen und Schüler in vollzeitschulischen Bildungsgängen an Berufskollegs (bitte aufgeschlüsselt nach Kreisen bzw. Kreisfreien Städten)?
3.         Welche Unterstützung erhalten die Berufskollegs für notwendige Ausweitungen der Angebote vollzeitschulischer Bildungsgänge?
4.         Mit welchen Maßnahmen steuert die Landesregierung einem sinkenden Angebot an Ausbildungsplätzen entgegen?