Beste Voraussetzungen für Industrie 4.0 in NRW – Spitzencluster „it’s OWL“ langfristig weiterentwickeln

Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion Bündnis90 / DIE GRÜNEN

Ausgangslage

Im Spitzencluster „Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“ („it´s OWL“) haben sich über 180 Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Organisationen aus der Region zusammengeschlossen, um gemeinsam den Innovationssprung von der Mechatronik hin zu intelligenten technischen Systemen zu gestalten.
Im Technologie-Netzwerk werden aktuell 47 anwendungsorientierte Forschungsprojekte im Gesamtumfang von zirka 100 Millionen Euro realisiert. Die Forschenden der regionalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen entwickeln zusammen mit Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Automobilzulieferindustrie neue, intelligente Produkte und Produktionssysteme.
Das Spitzencluster „it´s OWL“ ist ein bundesweites Vorzeigeprojekt und zeigt eindrucksvoll, welche Stärken der Industriestandort NRW bereits heute hat und auch, wie sie künftig noch besser genutzt werden können. Einer der bestimmenden Erfolgsfaktoren des Spitzenclusters ist die branchen- und gewerkübergreifende Kooperation, die alle wichtigen Akteure der Region zu einem gemeinsamen Projekt zusammengeführt hat. Grundlage hierfür sind lange bestehende Strukturen der Zusammenarbeit, etwa in Branchennetzwerken wie „OWL Maschinenbau“ oder „Innozent OWL“. Hinzu tritt die sinnvolle Einbeziehung von Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen.
Aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit muss für das Spitzenclusters „it´s OWL“ durch das Land eine Perspektive über 2017 hinaus entwickelt werden. Es ist vor diesen Hintergrund zu begrüßen, dass die Landesregierung über den Projektaufruf Regio NRW zehn Projekte ausgewählt hat, die mit dem Schwerpunkt Industrie 4.0 die Themenstellungen aus dem Cluster weiter vorantreiben. Neben der fortgesetzten Unterstützung der Prozesse in Ostwestfalen-Lippe, sollen die positiven Erfahrungen auch anderen Regionen zu Gute kommen, um auch dort vergleichbare Entwicklungen anzustoßen.

Der Landtag beschließt:

Der Landtag würdigt die Erfolge des Spitzenclusters „it’s OWL“ für die Schaffung einer Basis für den digitalen Wandel in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft und insbesondere für die Entwicklung zu einer „Industrie 4.0“.
Der Landtag fordert die Landesregierung auf, in den Mittelpunkt ihrer laufenden Gespräche mit den beteiligten Akteuren des Spitzenclusters „it´s OWL“ eine Strategie für die Fortführung der erfolgreichen Aktivitäten nach dem 31.12.2017 zu stellen.
Bei der Weiterentwicklung von „it’s OWL“ soll ein Akzent auf den Themenbereich Arbeit 4.0 gelegt werden. Anknüpfend an die bestehenden Aktivitäten von Wissenschaft, Unternehmen und Sozialpartnern in der Region sollen Lösungsansätze für "gute Arbeit" unter den Bedingungen der fortschreitenden Digitalisierung entwickelt und erforscht werden, die auf das gesamte Land ausgeweitet werden können.
Der Landtag bittet die Landesregierung, darüber hinaus gehende Vorschläge zu entwickeln, mit denen die guten Erfahrungen aus dem Spitzencluster auch in anderen Regionen des Landes nutzbar gemacht werden können, und dem Landtag hierüber zu berichten.