Fürs Klima auf dem Drahtesel durchs Rheinische Revier

Raddemo von Kopenhagen zum Klimagipfel in Paris

Vor einigen Wochen bekam ich die Mail von Cooperide, ob ich mir vorstellen könne, eine Gruppe Radfahrerinnen und -fahrer, die anlässlich der Klimakonferenz von Kopenhagen nach Paris fahren, zu empfangen und zu unterstützen. Denn auf ihrer Fahrt, kommen sie von Düsseldorf aus durch das Braunkohletagebaurevier.

Selbstverständlich unterstütze ich diese friedlichen Proteste. Dem Ziel von Cooperide, das Klima zu retten, stehe ich nahe. Ich freue mich immer über engagierte, junge Menschen, die erkannt haben, dass „ein weiter wie bisher“ nachfolgenden Generationen nachhaltige Schäden hinterlässt. Denn wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt.
Die Route von Cooperide führt durch das Rheinische Braunkohlerevier. Hier werden europaweit die meisten Treibhausgase an einem Ort ausgestoßen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten wollen im wahrsten Sinne des Wortes erfahren, was im Revier abgeht. Als Sprecherin für Bergbausicherheit meiner Fraktion ist es für mich selbstverständlich, die Tour durch das Rheinische Revier zu begleiten und mit den Aktivistinnen und Aktivisten ins Gespräch über die Braunkohle zu kommen. Deshalb steige auch ich auf den Drahtesel, um sie ein Stück des Weges hinein in das Tagebaurevier zu begleiten.
Am 25. November ist die Raddemo in Düsseldorf ankommen, um am 26. November ins Rheinische Revier zu starten. Los ging es am Rheinturm, die Strecke führt über Hochneukirch bis zum Hambacher Forst.

Der Klimawandel wird uns beziehungsweise unseren Kindern und Kindeskindern große Probleme bereiten. Bis zur Mitte des Jahrhunderts werden die Temperaturen im globalen Durchschnitt um zwei Grad ansteigen.Die Bundesregierung hat sich hehre Klimaziele gesetzt. Diese wird sie nicht erreichen, wenn es in der Energiepolitik so weitergeht. Ein sinnvoller Weg wäre es gewesen, eine Klimaabgabe einzuführen. Nun bekommen die Betreiber der alten Kohlekraftwerke von Schwarz-Rot Geld dafür, dass sie nicht mehr am Markt teilnehmen, jedoch als Backup-Kapazitäten für vier Jahre zur Verfügung stehen. Auch dies wird eine Minderung der Treibhausgase bringen, aber unterstützt nicht den kostengünstigeren Umbau des Energiesystems. Die Tagebaue und Kraftwerke sind im Rheinischen Revier für die erheblichsten Luftverschmutzungen verantwortlich. Nicht ohne Grund hat die EU hier bereits den Finger erhoben und mit einem Vertragsverletzungsverfahren gedroht. Das Rheinische Revier nimmt nicht nur einen Spitzenplatz beim Ausstoß des klimafeindlichen CO2 ein, eine Reduzierung des Quecksilberausstoßes der Kraftwerke ist überfällig und möglich. Auch die Werte der zulässigen Feinstaubgrenzen werden immer wieder gerissen. Luftreinhaltepläne sind die Folge. Die Landesregierung beschäftigt sich intensiv mit diesen Themen und hat eine Gesamtstrategie zur Luftreinhaltung im Rheinischen Revier erarbeitet.
Die Gletscher werden abtauen. Die Niederschläge in den Sommermonaten werden zunehmen wie auch die Hitze. Auch die Anzahl an Stürmen und Unwetterereignissen werden zunehmen.
Hier sind die Überlegungen und Hintergründe für die Aktion von Cooperide dargestellt.
Ich freue mich, wenn der eine oder die andere die Aktion ebenfalls spontan begleitet.