Ist die zukünftige Sicherheit des Grundwassers im Umfeld der SAD Ochtrup noch gewährleistet?

Kleine Anfrage von Norwich Rüße und Barbara Steffens

Portrait Norwich Rüße

Die Westfälischen Nachrichten berichteten am 14.03.2017: "Die Sonderabfalldeponie (SAD) wurde nach Angaben der Bezirksregierung Münster von 1976 bis 2001 betrieben. Auf dem rund acht Hektar großen Areal lagern etwa 800 000 Kubikmeter industrieller Abfälle."
Die Bezirksregierung Münster verweist in ihrer Pressemitteilung vom 14.03.2017 auf die Notwendigkeit der regelmäßigen Sickerwasserabfuhr und -behandlung durch Fremdfirmen und die Überwachung der technischen Einrichtungen. Dies bedeutet offensichtlich, dass Wasser in den Deponiekörper eindringt und hoch belastet wieder austritt, so dass eine Behandlung in "normalen" kommunalen Kläranlagen nicht möglich ist.
Die von den in der SAD Ochtrup lagernden Sonderabfällen ausgehenden Gefahren verdeutlicht ein Vorfall aus dem Jahre 2006, als zwei Arbeiter bei Reinigungsarbeiten an den Sickerwasser-Tanks auf dem Gelände der Sondermüll-Deponie mit Gasen aus der Deponie in Kontakt gerieten und anschließend starben. Daher ist zu befürchten, dass die die SAD Ochtrup eine Ewigkeitslast sowie eine andauernde Gefährdung für die menschliche Gesundheit und das Grundwassers darstellt
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Welche Stoffe lagern in der SAD Ochtrup? Bitte aufschlüsseln nach Herkunft und Mengenanteilen.
  2. Wie sind diese Stoffe bezüglich ihres Gefährdungspotenzials für das Grundwasser einzuschätzen?
  3. Wenn nun Wasser seitlich in den Deponiekörper eindringt, wie wird dann verhindert, dass dieses dann schadstoffbelastete Wasser in den tieferen Untergrund eindringt?
  4. Wie wird durch Überwachung im Umfeld der Deponie erreicht, dass Austritte von belastetem Deponiewasser in das Grundwasser erkannt und behoben werden können?
  5. Welche technischen Möglichkeiten gibt es, eine solche Deponie ohne eine weitere Gefährdung der Umwelt zu räumen?

Barbara Steffens            Norwich Rüße