Laura Postma (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen! Ich bin in der Region Aachen aufgewachsen und eine derjenigen, die sich als junge Frau genau die Jodtabletten abgeholt hat, die Kollege Kämmerling eben beschrieben hat. Ich bin eine derjenigen, die mit genau diesem Risiko wenige Kilometer hinter unserer Grenze groß geworden sind.
Als Kind dieser Region empfinde ich es einfach als Schlag ins Gesicht von mehr als 100.000 Menschen, dass hier von ganz rechts argumentiert wird, dass Atomenergie angeblich eine Niedrigrisikotechnologie sei.
Das wird einfach nicht dem gerecht, wie wir vor Ort leben, und es wird auch nicht dem gerecht – es entbehrt aus meiner Sicht jeglicher faktischen Grundlage –, was die Energiegewinnung durch Atomkraft überhaupt bedeutet.
Wir erleben das vor Ort und stellen uns dagegen. Ich bin sehr froh, dass wir unter Demokratinnen und Demokraten aus der StädteRegion Aachen einheitlich für unsere Sicherheit einstehen. Wir möchten nicht mehr immer, wenn das Ablaufdatum auf der Packung überschritten ist, zur Apotheke gehen und eine neue Packung holen, die wir uns ins Schränkchen legen. Wir möchten nicht mehr mit Menschenketten von Aachen bis Tihange stehen, um darauf aufmerksam zu machen, dass diese Energie keine sichere ist.
Ich persönlich freue mich über jede Windenergieanlage, die bei uns gebaut wird – nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für unsere ganz persönliche Sicherheit vor Ort.
(Beifall von Dagmar Hanses [GRÜNE])
Da schließe ich mich Kollegin Creuzmann an. Das ist ein Schritt in die Zukunft. So müssen wir es handhaben.
(Beifall von Tim Achtermeyer [GRÜNE])
Was Sie hier machen, negiert jegliche Lebensrealität der Menschen bei uns in der Region und ist ein Schlag ins Gesicht für die Menschen aus der StädteRegion Aachen.
(Beifall von den GRÜNEN, der CDU und Dr. Werner Pfeil [FDP] – Vereinzelt Beifall von der SPD)