Beer: Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen unklug, Bewertung von Ministerin Gebauer realitätsfern

Pressemitteilung

Zu der Entscheidung der Landesregierung, die Maskenpflicht an den Schulen ab Dienstag, 2. November, aufzuheben, erklärt Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

„Wir halten die Entscheidung der Landesregierung für verfrüht, denn die Zahl der Neuinfektionen nimmt derzeit wieder stark zu. Das gilt gerade für die Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen und mit Blick auf Kommunen wie Leverkusen und Dortmund, in denen wir teils sprunghafte Anstiege verzeichnen. Uns überrascht die Entscheidung der Landesregierung auch insofern, als dass das Tragen der Maske ein relativ moderates Mittel im Kampf gegen die Pandemie ist, und andere Maßnahmen wie Abstände gerade in der OGS-Betreuung der Jüngeren das nicht ausgleichen können. Zudem ist der Großteil der Kinder weiterhin ungeimpft. Für diejenigen unter zwölf Jahren gibt es derzeit noch gar keinen zugelassenen Impfstoff, wenn auch die Zulassung bereits beantragt ist.

Insofern halten wir die Bewertung des Schulalltags durch Ministerin Gebauer in Bezug auf die Maskenpflicht für realitätsfern. Denn gerade kleinere Kinder sitzen eben nicht die ganze Zeit still am Platz und denken nicht immer daran, Abstände zu halten oder die Maske gegebenenfalls schnell wieder aufzusetzen, wenn sie sich in den Räumen bewegen. Weiterhin ist eine Ausstattung mit Luftfiltern nicht flächendeckend gegeben, obwohl wir in den Herbst und Winter gehen.

Zudem haben wir, was die Entwicklung der Infektionszahlen angeht, eine Parallelität zu der Situation im vergangenen Jahr: Nach den Ferien und in der kalten Jahreszeit steigen die Inzidenzen – bei den Erwachsenen und gerade bei den Kindern. Vor diesem Hintergrund halten wir die Aufhebung der Maskenpflicht für das absolut falsche Signal, weil sie suggeriert, die Pandemie sei vorbei. Dabei müssten wir auch gerade im Freizeitbereich und in den Bereichen, wo Erwachsene zusammenkommen, die Schutzmaßnahmen verstärken, damit Kinder und Jugendliche nicht schon wieder die Hauptleidtragenden dieser Pandemie sind.“