Jüdische Friedhöfe sind ein unschätzbares Zeugnis der über 1700 Jahre alten Geschichte der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Wir setzen uns für den Erhalt verwaister Friedhöfe ein.
Jüdische Friedhöfe haben aufgrund des Grundsatzes der Unantastbarkeit der Totenruhe eine hohe religiöse Bedeutung. Im Hebräischen werden sie daher auch „Haus des Lebens“ oder „Haus der Ewigkeit“ genannt. Wir haben in Deutschland sehr alte jüdische Friedhöfe. Sie zeigen wie Jüdinnen und Juden in Deutschland über die Jahrhunderte gelebt haben, welche Stellung sie in der Gesellschaft hatten, wo und wann sie akzeptiert oder verdrängt und verfolgt waren.
Denn Jüdinnen und Juden waren in Deutschland immer wieder von Ausgrenzung und Vertreibung bis hin zur Shoah betroffen. Für viele jüdische Friedhöfe bedeutet dies, dass es keine jüdischen Gemeinden mehr gibt, die sie pflegen könnten. Diese Friedhöfe sind von unschätzbarem historischen und gesellschaftlichen Wert. Nicht zuletzt aus der menschenverachtenden Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus erwächst für uns die Verantwortung, diese wichtigen historischen Quellen angemessen zu pflegen.
Die Kommunen tragen mit Mitteln des Bundes und der Länder Sorge für die Pflege der verwaisten jüdischen Friedhöfe. Da die derzeit zur Verfügung stehenden Mittel nicht mehr ausreichen, fordern wir in einem Antrag mit den Fraktionen von CDU, SPD und FDP, dass Bund und Land gemeinsam die Mittel mit dem Haushalt für das Jahr 2024 erhöhen. Unser Antrag ist ein Signal, dass der Landtag von Nordrhein-Westfalen zu seiner historischen Verantwortung steht.“