Gute Bildung von Anfang an – damit schaffen wir Bildungsgerechtigkeit und verbessern die Zukunftschancen aller Kinder. Zudem erleichtert ein gutes Betreuungsangebot Eltern, Familie und Beruf besser zu vereinen.
Dafür braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, doch hier zeigt sich schon heute ein Mangel. So kommt eine aktuelle Studie zu dem Ergebnis, dass der Bedarf deutschlandweit bis 2025 bei zusätzlichen 328.000 pädagogischen Fachkräften in der Kinderbetreuung liegen wird.
Zudem kann trotz massiven Ausbaus der Betreuungsplätze in NRW in den vergangenen Jahren der Platzbedarf nicht gedeckt werden. Das liegt unter anderem daran, dass die Nachfrage der Eltern wächst, die Geburtenzahl gestiegen ist und mehr zugwanderte Kinder betreut werden.
Zudem heißt gute Betreuung auch, dass ein*e Erzieher*in sich nicht um zu viele Kinder gleichzeitig kümmern muss. Die sogenannte Fachkraft-Kind-Relation sollte nach Empfehlung der Bertelsmann-Stiftung beispielsweise im U3-Bereich bei 1 zu 3 liegen. Für NRW bedeutet dies, dass rund 16.000 Erzieher*innen zusätzlich eingestellt werden müssten.
Es ist also dringend notwendig, dass die schwarz-gelbe Landesregierung eine Fachkraftoffensive in NRW startet. Dazu braucht es ein ganzes Maßnahmenbündel, bei dem an erster Stelle die Steigerung der Attraktivität des Berufs stehen sollte. Gesamtgesellschaftlich muss die wertvolle Arbeit der Erzieher*innen geschätzt und auch finanziell honoriert werden. Neben einer angemessenen Bezahlung sollten auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden, beispielsweise durch einen besseren Personalschlüssel und die Möglichkeit für Fort- und Weiterbildungen. Wir fordern die Landesregierung zudem auf, die Ausbildung zeitgemäß auszugestalten, zum Beispiel indem auch die praxisintegrierte Ausbildung gestärkt wird. Weitere Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Erzieher*innen gewinnen zu können, sind beispielsweise ausländische Abschlüsse anzuerkennen, den Quereinstieg sowie die Rückkehr in die pädagogische Arbeit zu erleichtern. Weil wir mehr Azubis benötigen, muss auch die Zahl der Ausbilder*innen und ihrer Qualifizierungsangebote erhöht werden.