In einem gemeinsam Antrag setzen sich die Fraktionen von CDU, SPD, GRÜNE und FDP für eine Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 ein.
Über drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene wurden Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie wurden in Kriegsgefangenenlagern systematisch ausgebeutet und ermordet. Die Dimension dieses Verbrechens spiegelt sich leider bis heute in der deutschen Erinnerungskultur noch nicht angemessen wieder.
Im Musterungslager Stalag 326 wurden Kriegsgefangene nach ihrer Arbeitskraft selektiert und von hier aus zu Arbeitskommandos verschickt. Die Prozedur von Registrierung, Entlausung und Musterung war ein erniedrigender, entmenschlichender und entrechtender Vorgang.
In einem gemeinsamen Antrag mit den demokratischen Fraktionen fordern wir die Landesregierung auf, die Planung zur Trennung der Gedenkstätte vom Gelände des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW zu beauftragen. Das ist ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 aus dem Jahr 2020.
Die Gedenkstätte Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock wird als Erinnerungsort und Ort der historisch-politischen Bildung dazu beitragen, die Lücke in der Erinnerungskultur weiter zu schließen und die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus voranzutreiben.