Der Antrag „80 Jahre Aufstand im Warschauer Ghetto: Gedenken an den unerschrockenen Widerstand“
Schon kurz nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Polen 1939 wurden die Jüd*innen in Warschau in einem Ghetto festgesetzt. Dem Aufstand in diesem Ghetto, der sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt, gedenken wir.
Mit weit über 300.000 Jüd*innen war Warschau 1939 ein wichtiges jüdisches Zentrum in Europa, jede*r dritte Einwohner*in war jüdischen Glaubens. Im Sommer 1942 begannen die Nationalsozialisten mit der systematischen Deportation der Jüd*innen aus dem Ghetto und töteten innerhalb weniger Monate 280.000 Jüd*innen.
Als Reaktion bildete sich eine Widerstandsgruppe, die zwar schlecht ausgestattet war, die Deportationen aber dennoch vorübergehend stoppen konnte. Im April 1943 schließlich marschierten Einheiten der SS in das Ghetto ein und setzten dem erbitterten Widerstand letztlich am 16. Mai 1943 ein Ende.
80 Jahre nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto will der Landtag von NRW ein Zeichen setzen und den Mut der Menschen würdigen, die ihr Leben im Kampf gegen das menschenverachtende System der Nationalsozialisten verloren. Ihr Widerstand hat gezeigt, dass Mut und Tapferkeit inmitten der größten Dunkelheit bestehen können.
Nordrhein-Westfalen hält durch verschiedene Institutionen und Organisationen, die Erinnerung an die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes und der Shoa wach. Eine wichtige Aufgabe übernehmen dabei die NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen, die dazu beitragen, die Geschichte für die Menschen in unserem Land sichtbar und ihnen auch heute noch bewusst zu machen. Mit dem gemeinsamen Antrag aller demokratischen Fraktionen beauftragen wir die Landesregierung unter anderem, die Voraussetzungen zu schaffen, dass alle Schüler*innen in NRW die Möglichkeit erhalten, mindestens einmal während ihrer Schulzeit eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus zu besuchen.