Durch die Friedliche Revolution in der damaligen DDR ist das Tor zur deutschen Einheit aufgestoßen worden. Es waren vor allem die mutigen Frauen und Männer, die sich friedlich gegen die Unterdrückung des DDR-Regimes gestellt haben und für Freiheit auf die Straße gegangen sind, die das Tor zur Deutschen Einheit aufgestoßen haben. Im Rückblick wird sichtbar, welche Kraftanstrengungen die Bürger*innen des vereinten Deutschlands und ihre Institutionen vollbracht haben. Der Prozess der Wiedervereinigung von zwei Ländern – getrennt durch eine Mauer, durch Stacheldraht und einen Todesstreifen, genau wie durch zwei unterschiedliche politische Systeme und der Zugehörigkeit zu zwei sich feindlich gegenüberstehenden Machtblöcken – war nicht für alle einfach. 30 Jahre nach der Deutschen Einheit sollten wir gerade den Menschen mit DDR-Biografie Danke sagen – für ihren Mut zur Freiheit, für das Rückgrat, für ihre Entschlossenheit und Standhaftigkeit. Die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit sind heute feste Bestandteile der deutschen Erinnerungskultur. Die Geschichte der deutschen Teilung als Folge von NS-Herrschaft und Zweitem Weltkrieg sind zentrale Bestandteile historischer und politischer Bildung. Darin einbezogen sind das Gedenken an die Opfer und die Überwindung der SED-Diktatur. Das vereinigte Deutschland ist ein weltoffenes Land. Ein Land, das die Schutzbedürftigen aufnimmt, das offen ist für Zuwanderung, das weltweit für Menschenrechte einsteht und die Demokratie und ihre Werte überall gegen alle Feinde von außen wie von innen bekämpft. Jede*r Deutsche hat daher die Pflicht, sich entschieden gegen jede Form von Verfassungsfeindlichkeit zu stellen.